Aquakultur: Wenn’s nachhaltig ist

Mit Aquakulturen lassen sich Wasserorganismen für die Ernährung der wachsenden Weltbevölkerung gezielt und transparent produzieren. Nachhaltig eingesetzt hat diese Art der aquatischen Zucht großes Potenzial für die Zukunft. Was die Nachteile und die Vorteile sind und warum wir seit langem auf zertifizierte Aquakultur setzen.

Vom Lachs bis zur Forelle: Wir alle lieben frischen Fisch auf unserem Teller, immer öfter stehen die wichtigen Proteinlieferanten auf unserer wöchentlichen Speisekarte. Der globale Fischkonsum ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Laut der Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) verspeist jeder von uns pro Jahr rund 20 Kilogramm Fisch und Fischerzeugnisse. Eine heute bereits hohe Nachfrage, die nicht zuletzt mit der wachsenden Bevölkerung steigen wird. Und die längst nicht mehr allein durch Fangfischerei gedeckt werden kann.

Eine mögliche Lösung dafür bietet der seit Jahren wachsende Wirtschaftszweig der Aquakulturen, oft auch nicht ganz korrekt als sogenannte Fischfarmen bezeichnet. Für das Jahr 2020 prognostiziert die FAO eine weltweite Fischproduktion in Aquakulturen von rund 90 Millionen Tonnen Fanggewicht. Zum Vergleich: Vor zehn Jahren stammten nur rund 60 Millionen Tonnen aus Aquakulturen. Aquatische Produktion steigt also immer weiter an. In Deutschland wurden im letzten Jahr mehr als 38.000 Tonnen Fischereierzeugnisse in Aquakulturen produziert.

Was bedeutet eigentlich Aquakultur?

Bei der Aquakultur werden primär für den Ernährungszweig Wasserorganismen kontrolliert produziert. Deswegen ist auch das oft verwendete Synonym der Fischfarm nicht ganz korrekt. Denn in Aquakulturen schwimmen nicht nur Lachse und Karpfen herum. Auch Muscheln, Krebstiere oder Algen können hierbei gezüchtet werden. Die verwendeten Systeme reichen von Teichen über spezielle Kreislaufanlagen bis zu Netzgehegen. Und nicht selten wird diese Art der künstlichen Zucht kritisiert und steht im Fokus von medialem Interesse.

Zurecht? Oder doch nicht?

Nun, es kommt drauf an. Konventionelle Anlagen, die Pestizide, Wachstumshormone und Antibiotika einsetzen und nicht auf eine artgerechte Haltung und ausreichend Platz für die Tiere achten, stehen zurecht in der Kritik. Durch offene Netzkäfige gelangen Parasiten oder Abbauprodukte in offene Gewässer und mit ihnen auch Krankheiten, die den Wildbestand und das natürliche Gleichgewicht der Umwelt gefährden. Hier steht vor allem die Ökonomie und nicht mehr die Ökologie im Vordergrund. Profit steht dann vor Nachhaltigkeit. Mit immer mehr Organismen soll in kürzester Zeit auf kleinstem Raum immer mehr Gewinn eingefahren werden. Und das, obwohl in solchen Anlagen keine qualitativ hochwertigen Produkte entstehen können.

Nachhaltige Aquakultur

Anders hingegen sieht es aus bei nachhaltiger und ökologischer Aquakultur, die einen wichtigen Beitrag für den Meeresschutz leisten kann. Solche Anlagen entlasten den Wildbestand und sichern die Proteinzufuhr für Milliarden von Menschen auf der ganzen Welt. In nachhaltigen Anlagen, etwa den zertifizierten Naturland Aquakultur-Betrieben, ist der Einsatz von Gentechnik, Hormonen und chemischen Zusätzen streng geregelt oder sogar verboten. Standorte werden mit Bedacht gewählt, um umliegende Gewässer und Ökosysteme zu schützen.

Niedrige Besatzdichten in den Becken garantieren eine artgerechte Haltung der Tiere, wozu etwa auch zertifiziertes Öko-Futter gehört. So stammen Fischmehl und -öl, die für die oftmals karnivoren Tiere wichtige Proteine liefern, etwa aus Resten der Verarbeitung von Speisefischen. Konventionelle Anlagen hingegen setzen allein für die Fischfutterproduktion üblicherweise noch auf industrielle Fischerei. Forscher und Futtermittelhersteller arbeiten bereits an innovativen Konzepten, um noch nachhaltigere, eiweißhaltige Futtermittel herzustellen. Künftig könnten etwa Insekten oder verschiedene Pflanzen wie Raps oder Soja für die nötige Proteinzufuhr sorgen.

Wir bieten nun schon seit mehr als 20 Jahren Fisch aus Naturland-zertifizierten ökologischen Aquakulturen an, etwa unseren irischen Bio-Lachs. Die Naturland-Zertifizierung war für uns von Anfang an ein wichtiger Schritt, um neben unseren konventionellen Produkten zudem höchste ökologische Standards gewährleisten und hochwertige Lebensmittel ohne Gentechnik produzieren zu können – unter strenger Beachtung des Tierwohls und des ökologischen Gleichgewichts. Nachhaltige und saubere Aquakultur ist für uns daher ein zukunftsfähiger Wirtschaftszweig – wenn’s nachhaltig ist und auch bleibt.

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Lust auf Bio-Fischspezialitäten aus Naturland-zertifizierten ökologischen Aquakulturen bekommen? Dann schauen Sie gerne bei uns im Shop vorbei – zwischen irischem Lachs aus dem rauen Atlantik oder Bio-Forellen aus naturbelassenen Gewässern wird bestimmt jeder fündig. Hier geht’s zum Shop!

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